Ruaha Nationalpark
Bei Kaporo haben wir die Grenze nach Tansania überschritten und gelangen über Tukuyu nach Mbeya, die größte Stadt im Süden Tansanias. Unterwegs sehen wir die Folgen eines Lkw-Unfalls, ein leider sehr häufiges Ereignis auf Afrikas Straßen. Meistens verursachen Probleme mit den Bremsen auf abschüssigen Streckenabschnitten schwere Unfälle.
Im Ort checken wir erneut die Lebensmittel- und Spritvorräte, bevor es dann auf den Sambia-Tansania-Highway geht, der als gute Asphaltstraße in nordöstlicher Richtung zum ca. 1000km entfernten Dar-Es-Salam führt. Dem Highway folgen wir zunächst aber nur bis kurz vor die Stadt Iringa. Hier unterbrechen wir die Fahrt für eine Übernachtung im Busch, um nicht in der Dämmerung in der Stadt anzukommen. Am nächsten Morgen erreichen wir die 1600m hoch, malerisch auf einem Hügel gelegene Stadt Iringa. Sie war in der Kolonialzeit Stützpunkt der Deutschen, die hier nicht nur wegen des angenehmen Klimas, sondern auch wegen ihrer strategisch wichtigen Lage, ansässig wurden. Hier deuten noch viele Gebäude auf die damalige Bedeutung als Verkehrs- und Handelszentrum hin. Beim Stadtbummel finden wir noch viele Spuren aus dieser Zeit - schöne Steinhäuser, alte Straßenschilder, eine Apotheke mit deutschem Namen. Die Straßen sind gesäumt mit alten Jacarandabäumen mit ihren schönen blauvioletten Blüten. Nach einem eingehenden Rundgang verlassen wir die Stadt in östlicher Richtung zu einem weiteren Höhepunkt der Reise, dem Ruaha Nationalpark. Die ca. 100km lange Strecke bis dorthin führt über eine relativ gute Piste.
Beim Eintritt in den Park muss man zunächst eine neue Brücke über den Great-Ruaha-Fluss überqueren. Früher war der Zugang zum Park nur über eine einfache Fähre möglich. Der Ruaha Nationalpark ist ein wilder, wenig frequentierter Park, der sehr tierreich ist, besonders Elefanten und große Kudus, die nirgends sonst in solcher Zahl vorkommen wie hier.
Der Park hat eine Fläche von ungefähr 12000 qkm und gehört mit den angrenzenden Wildparks von Muesi, Kizogo und Rungwa zu einem Gesamtwildgebiet von über 35000qkm. Die Population an Elefanten ist hier seit Jahrzehnten sehr wechselhaft, zur Zeit könnten es etwa 10000 sein. Die große Anzahl der Elefanten hat schon immer dazu geführt, dass die Vegetation hier sehr darunter leidet.
Unser Camp liegt an einem Steilufer des Flusses und wir haben einen schönen Blick auf die bizarre Landschaft. Mit einem bewaffneten Parkranger gehen wir auf eine Fußsafari durch den Park zu einem Hippopool.
Zu dieser Jahreszeit (Sep./Okt.) führt der Ruahafluss sehr wenig Wasser und so gibt es nur wenige poolähnliche Vertiefungen im Flussbett, wo wir Hippos finden können.
Auf dem gleichen Weg, den wir gekommen sind, fahren wir zurück nach Iringa und treffen wieder auf den Highway. Wir folgen weiter der Straße in nordöstlicher Richtung. In dem Ort Mbuyuni erreichen wir wieder den Ruaha-Fluss, dem wir eine Weile folgen, bis die Straße nach Osten abbiegt. Auf diesem Stück, das durch das breite Tal des Flusses führt, erleben wir eine eindrucksvolle, majestätische Landschaft, die am Flussufer und auf den Hängen mit dichten Baobabwäldern bewachsen ist.
Teilweise sehen wir hier wahre Baumriesen, die wie Monumente aus der übrigen Bewaldung herausragen.
Nach einiger Zeit haben wir neben der Straße eine Zufahrt in das dichte Buschwerk gefunden und entscheiden uns, hier am Ufer des Ruaha-Flusses, im Schatten einiger Baumriesen, zu campieren. Während wir das Camp errichten, bekommen wir unvermittelt Besuch von einigen Masai-Frauen aus einem benachbarten Dorf.
Während wir das Camp errichten, bekommen wir unvermittelt Besuch von einigen Masai-Frauen aus einem benachbarten Dorf.
Wir sind wieder auf dem Highway und bald führt die Straße schnurgerade durch den Mikumi Nationalpark. Da hier oft Wild die Straße überquert und es öfters zu Unfällen auch mit Elefanten gekommen ist, gilt hier absolutes Tempolimit, das sogar von der Polizei mit "Laserkanonen" (die aber immer nur 70kmh anzuzeigen scheint) überwacht wird.
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