3 Wochen Namibia im August / September 2007



Der folgende Reisebericht wurde freundlicherweise von A. Ramp (E-Mail: webmaster@lanklaeufer.de) zur Verfügung gestellt. Der Reisezeitraum war August/September 2007.

Anmerkung von A.Ramp: Bedenkt, dieser Bericht ist subjektiv und von eigenen Erfahrungen und vor allem meinem persönlichen Schreibstil geprägt und ist deshalb nicht verallgemeinernd zu verstehen. 3 Wochen Namibia sind am Ende nichts weiter als ein Schnupperkurs, ein abschließendes Urteil können wir uns so gar nicht erlauben. Versteht es als erste Eindrücke, wobei man ja sagt, die sind - zumindest für einen persönlich - entscheidend. Meine Aussagen zu Unterkünften und Autovermieter sind also ausdrücklich subjektiv, also persönlicher Natur. Lest auch andere Beurteilungen anderer Reisender.


Inhalt:


Die Route

Wir sind im Grunde eine der Standardreiserouten ab Windhuk (ja, alle schreiben es irgendwie anders) im Uhrzeigersinn gefahren (also erst nach Süden), wobei wir noch einen Abstecher über 4 Nächte nach Südafrika in den Kalahari-Park gemacht haben. Insgesamt sind wir in 21 Tagen ca. 5500 km gefahren. Man muss sich also im Klaren darüber sein, dass man den Großteil des Urlaubs im Auto verbringt, was entscheidenden Einfluss auf die Wahl des Fahrzeugs haben sollte. Ganz Namibia kann man keinesfalls in dieser Zeit sehen. Dafür würde ich minimal 4 1/2 Wochen ansetzen. Fragt mal euren Arbeitgeber und werft vorher einen Blick aufs Konto.

Ich würde dieses Land niemals mit einem PKW befahren, auch wenn manche sagen, dass das geht und wir auch viele Leute getroffen haben, die so verfahren sind. Wer das vorhat, sollte sich auf deutlich längere Fahrzeiten, Problemen auf üblen Waschbrettpisten und Reifenpannen gefasst machen. Wir haben nicht einen 4x4 Radwechsel gesehen, aber mehrere PKW Radwechsel. Vorsicht beim Leihen von Nissan X-Trails – es scheint so, dass z. B. Hertz z. Zt. einen Teil der Flotte auf Hyundais (Modell Tucson) umstellt. Wir haben mehrere Leute getroffen (so auch Sandra aus dem o. g. Forum), die trotz X-Trail Buchung einen Hyundai bekommen haben und einhellige Meinung war: Der ist zwar für die Straße ein brauchbares Auto, aber für Namibias Pisten wohl weniger. Der 2. Ersatzreifen hat nur Platz auf dem Rücksitz und damit ist das sowieso enge Platzangebot nochmal böse verkleinert. Gleiches gilt natürlich für jeden PKW in dem man auf jeden Fall einen 2. Ersatzreifen mitnehmen sollte – diese PKW werden i. d. R. wohl keine verstärkten Reifen wie 4x4 haben.

Die Spritpreise lagen im Schnitt (Aug. /Sep. 2007) bei ca. 0,71 N$ und die Versorgung mit Benzin war auf unserer Route nie ein Problem. Gekostet hat uns der komplette Urlaub etwa soviel Euro, wie wir Kilometer gefahren sind, wobei wir relativ bescheidene Menschen sind und die Hälfte der Urlaubszeit gecampt haben.

Tagesstrecken von mehr als 300-350 km empfanden wir nicht mehr als Vergnügen und sind mit einem PKW meiner Meinung nach kaum machbar – mal abgesehen von Autobahnstücken.

Unsere übelste Piste war die Verbindung zwischen Keetmanshoop und dem Kalahari Transfrontier Park in Südafrika – und zwar nach dem Grenzübergang bei Rietfontein innerhalb Südafrikas. Bei der Hinfahrt habe ich für ca. eine Stunde gedacht, das schaffen wir nie. Der Wagen ist bei Tempo 40 in einsamer Gegend fast zusammengebrochen, die Federung mehrmals so kräftig durchgeschlagen, dass ich dachte, die kommt durch das Bodenblech. Zurück habe ich dann die Variante „Gnadenlos“ gewählt und habe auf der teilweise kurvigen und bergigen Strecke alles aus dem Wagen herausgeholt. Und siehe da – es ist zwar ein Höllenritt, aber man driftet und fliegt über dieses Granatenwaschbrett, statt jedes Loch zu durchfahren. Mir ist klar, dass auf Waschbrett schneller besser ist als langsamer, aber es gibt solches und solches Waschbrett und ich bin in 4 Jahren Südafrika schon einiges an Waschbrett gefahren. Das war jedoch ein besonderes „solches“ – für mich einmalig schlecht. Das war dann auch der Anfang des “Auseinanderfalls“ der Karosserie, die wir später immer wieder mal mit unserem Spielzeugwerkzeugkasten zusammenschrauben durften – wobei: Trotz Spielzeug, hat es am Ende ja funktioniert. So eine Strecke hat sich in Namibia übrigens nicht wiederholt.

Ebenfalls unangenehm (aber nicht so wie vorher) die auf der eben beschriebenen Strecke die ca. 60 km lange Zufahrt nach Norden zum Kalahari Park. Aber mit Geduld kommt man durch. Es gibt eine Alternativstrecke ein paar Meter östlich der Straße, wo man sich selbstständig durch das Gelände schlagen muss – es gibt meist mehrere Fahrspuren, was die Sache etwas verwirrend macht. Das ist aber weiter kein Problem, weil östlich die Begrenzung durch den Grenzzaun Botswanas und westlich durch die eigentliche Straße vorgegeben ist. Verfahren ist so ausgeschlossen. Die Alternativstrecke wählen die meisten aber nur für die Ausfahrt – also Vorsicht mit Gegenverkehr. Sie ist auf jeden Fall deutlich besser als die Hauptstrecke.

Es gibt übrigens auch Menschen, die muten sich die Strecken mit einem Wohnmobil zu – für mich unfassbar. Ich schätze mal, die bringen doppelt soviel Zeit mit und haben die Gläser im Schrank einzeln in Folie verpackt. Respekt vor soviel Mut und für soviel Geduld.

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Autor: Remo Nemitz