Mole Nationalpark



Afrika ist bemerkenswert divers und für jeden Geschmack gibt es irgendwo auf dem Kontinent einen besonderen Platz. Mole ist ein solcher Platz. Im Norden von Ghana liegt diese Wildnis, die von der Zivilisation scheinbar unberührt geblieben ist. Schwierig zu erreichen, hat dieser Ort einen Charme und eine Schönheit, die ansteckend ist.

Hier ist es nicht besonders schön, aber aber es ist einsam. Keine weiten Grasebenen beherrschen die Landschaft. Tiere durchstreifen die Landschaft, die man nicht unbedingt mit afrikanischen Bildern verbinden würde.

Zuerst wurde dieser Ort in den dreißiger Jahren durch europäische Jäger entdeckt. Einige Chalets wurden während der fünfziger Jahre am Rand einer eindrucksvollen Abbruchkante gebaut. Bis heute sind diese verhältnismäßig unverändert. 
Es gibt nur harte Betten und eine kalte Duschen aber eine großartige Aussicht. Und eine was für Aussicht - deshalb kommt man nach Mole!

Von allen wunderbaren Plätzen in Afrika, können nur wenige Mole entsprechen: mit diesem Steilhang, auf dem man die umgebende bewaldete Savanne überblickt. Hier gibt es nicht mehr Tiere als anderswo in Afrika und auch keine größere Vielfalt. Aber im Mole-Game-Reserve gibt es eine Magie, eine Atmosphäre vergangener Tage unberührt von Tourismus und Wirtschaft. Hier wird man 50 Jahre zurückversetzt.

Elefanten AfrikaEin erstaunliches Panorama erwartet Sie. Die Kante ist ungefähr 400 m lang, gerade lang genug um bei mit Fernglas bei Sonnenaufgang oder am Nachmittag entlangzuschlendern. 30 Meter unterhalb im Wasserloch schwimmen Krokodile, weiden Antilopen, baden Elefant und spielen Affen. Dann, mit der Dämmerung, kommt es zu einem prachtvollen Sonnenuntergang.

Am frühen Morgen, gegen 6 Uhr, können sie auf Safari gehen. Entweder im eigenen Geländewagen, eine kurze Safari in die Savanne, um das gefährdete Westliche Kob zu sehen, den schönen Buschbock oder die umherziehenden Wasserbock-Herde. Die Tiere lassen sich nicht durch Autos stören, sind also leicht zu beobachten.

Es gibt jedoch eine schönere Art, die afrikanische Wildnis zu erfahren: zu Fuß.

Melden Sie sich einen Tag vorher an und ein Führer führt Sie in die Ebene hinab. Am besten Sie nehmen etwa 2 Liter Wasser mit, tragen lange Kleidung und gute Schuhe. Letztere sind das A und O eines Nationalparkbesuchs, bei dem verschiedene Landschaften mit ganz unterschiedlichem Gelände auf den Besucher warten. Hier ist ein fester und sicherer Tritt gefragt in Schuhen, die bequem sind und Halte geben. Wer während der Reisevorbereitungen keine Zeit hat, dafür die Fachgeschäfte abzuklappern, kann geeignetes Schuhwerk auch online bestellen.
 
Die Morgendämmerung ist von den Temperaturen am angenehmsten; während man am Abend mehr Tiere sehen kann, es aber auch heißer ist und Moskitos vorkommen. Ihre Wahl!

Das Wasserloch ist gestaut worden, genauso wie viele Flüsse in Mole, um kostbares Wasser für die trockene Jahreszeit zu speichern. Und dieses Wasser zieht Leben an: Vögel gibt es hier überall, der Pirol flötet in der Dämmerung ein und in der Ebene jagen Eisvögel, Ibisse, Reiher und Bienenfresser graben Nester in die Sandbänke.

Besuchen Sie auf alle Fälle auch das kleinere Wasserloch etwa 1,5 km weiter südlich.  Hier kann man fast immer badende Elefanten (im Januar/Februar) beobachten. Der riesige Nilwaran ist ebenfalls oft zu sehen. Es gibt in Mole keine Büffelherden und keine grossen Katzen, die tagsüber gefährlich werden können. Die fast ausgerotteten Leoparden und Löwen jagen nur nachts.

Leider gibt es viele Tsetse-Fliegen in der Ebene. Insektenmittel helfen nicht, am besten ein Insektennetz über Kopf und Schultern tragen. Um diese Fliegen zu vermeiden halten Sie sich am besten in der Sonne auf, blutsaugende Insekten bevorzugen Schatten. Helle, luftige Kleidung hilft gegen zu viel Hitze.

Sie können auch im Inneren der Reserve übernachten. Dies ist allerdings eine Reise für Abenteuerliche. Sie können nachts in mehreren Lagern bleiben, besondere Annehmlichkeiten sind hier allerdings nicht vorhanden. Diese Lager wurden eigentlich für Angestellte des Parks gebaut, um auch den inneren Teil der Reserve zu schützen. Wilderei ist seit langem ein Problem im Mole und nur mit anhaltender finanzieller Unterstützung aus Eintritt und Übernachtungen von Besuchern können die Bemühungen zum Wildschutz fortgesetzt werden.

Mit ein wenig Glück können Sie einige Arten von Duikern beobachten. Das kleinsten Antilopen, nicht größer als ein Hund, werden normalerweise beim Verstecken im Gras gesehen (sie "ducken" sich, daher auch der Name). Im Parkinneren kommt auch das Hartebeest und sogar auf die sehr seltene Roan-Antilope vor. Colobusaffen warnen und verschwinden, bevor Sie dazu kommen die Kamera zu heben.  Wilderer sind die einzigen Menschen, die die Tiere hier, beim geringsten Geruch ergreifen sie die Flucht.

Mittags, zurück von der Walking-Safari können Sie sich im Camp am Pool entspannen, oder einen Spaziergang und vor allem Affen treffen. Jeden Tag kommt ein Trupp Paviane auf seinem Weg zum Wasserloch durch das Camp. Diese Paviane sind Menschen gewohnt und stehlen alles, was nicht verschlossen ist - also Türen der Veranda abschließen!
Gegen fünf Uhr am Nachmittag, kommen Truppen von Pavianen und Grünen Meerkatzen aus der Ebene zur Kante zurück, es wird angenommen, dass sie sich in der Nähe von Menschen sicherer vor Fleischfressern fühlen.

Nach Sonnenuntergang gibt es in Mole wenig zu tun - außer Entspannen. Es gibt keine Tänze von Einheimischen oder Ähnliches. Doch gerade die Geräusche von Afrika, das Summen und die Stimmen der Nacht werden sie fesseln.

Was ist also Mole, warum kommen viele Besucher immer wieder zurück? Es ist wohl die Isolation vom Tourismus, das Abenteuer, der rustikale Charme, die entspannte Lebensart. Wenn Sie sich eine Weile vom Tourismusrummel zurückziehen möchten, ist Mole die beste Wahl.

Anfahrt:
Mole befindet sich 135 km westlich von Tamale.
Die Straße nach Norden ist in Ordnung, aber nach der westlichen Abfahrt bei Nterso wird die Piste schlecht. Es gibt eine tägliche Busverbindungen der Gesellschaft OSA aus Tamale bis zum Park. Kleine Flugzeuge können auf einem nahegelegenen Airstrip landen. Einige lokale Touroperatoren bieten Charterservices an.

Eintritt:
Die Gebühr ist am Eingang zum Park zu zahlen.

Unterkunft:
Die Unterkünfte im Mole sind preiswert.  Einige neuere chalets haben Klimaanlage, obwohl diese nicht immer arbeitet, normalerweise dreht sich nur ein Ventilator. Es gibt einen Swimmingpool!

Wasser wird zum Camp gepumpt, ist aber nicht zum Trinken geeignet.
Es gibt Spültoiletten und Duschen mit kaltem Wasser.

Dienstleistungen:
Es gibt ein Krankenhaus ca. 2 km vom Camp und ein Telefon an der Rezeption. Der Service ist allgemein sehr langsam.
Die Gerichte in der Gaststätte sind eher einfache Mahlzeiten, lokale cuisine wie foufou oder kenkey ist vorhanden.

Beste Reisezeit:
Die Temperaturen erreichen im ganzen Jahr bis zu 40 °C. Es regnet viel von April bis Oktober, mit zeitweiligen Regengüssen im Juli. Die beste Zeit liegt zwischen November und Februar, aber durch den Harmattan und Buschbrände liegt Staub und Dunst in der Luft, bis die Regen kommen. Im März sind die Temperaturen am höchsten.
Autor: Remo Nemitz