Cholera
Cholera ist eine Darminfektion durch das Bakterium Vibrio cholerae.
Klinische Manifestationen
Die Übertragung erfolgt durch die Aufnahme infizierter Nahrungsmittel (vor allem roher Fisch, Meeresfrüchte) sowie durch mit ausscheidungen infiziertes Trinkwasser. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet, nennenswerte Ausbrüche sind jedoch auf Länder mit niedrigem Lebensstandard und Hygieneniveau begrenzt. Die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung beträgt wenige Stunden bis zu 10 Tage (meist 2 bis 3 Tage). Cholera ist durch schwerste Durchfälle mit hohen wasser- und Elektrolytverlusten (bis zu 30 reiswasserartige Stühle / Tag) charakterisiert. Als Folge hiervon trten Kreislaufbeschwerden, Auszehrung und schließlich Schock und Koma auf.
Risiken für Reisende
Während der letzten Cholerapandemie, die bis in die frühen 90er Jahre dauerte, erkrankten Millionen von Menschen in Südamerika, Asien und Afrika. 1999 wurden noch etwas über 250.000 Fälle aus 61 Ländern berichtet. Seitdem sind die Fallzahlen stark zurückgegangen.
Die Zahl der Cholerafälle bei Reisenden ist verschwindend gering. Die Hauptursache hierfür liegt vermutlich in den besseren Hygienestandards, in denen auch einfach Reisende im Vergleich zu großen Teilen der einheimischen Bevölkerung leben. Freiwillige in Gesundheitsprojekten und bei der Katastrophenhilfe mögen einem größeren Risiko ausgestetzt sein.
Cholera gehört zwar zu den ältesten und gefürchtesten Durchfallerkrankungen, spielt aber bei Reisenden in Cholera-Endemiegebieten so gut wie keine Rolle: das Infektionsrisiko eines Touristen wird auf 1 : 500.000 geschätzt. Cholera ist vor allem eine Armutskrankheit, d.h. vor allem unterernährte, oft bereits vorerkrankte Menschen sind betroffen, denen eine medizinische Versorgung nicht oder nur sehr begrenzt zur Verfügung steht.
Therapie
Ohne Behandlung sterben 20 bis 70 % der Erkrankten, bei rechtzeitig einsetzender Therapie besteht eine weit günstigere Prognose (Sterblichkeit < 1 %). Viele Infizierte bleiben symptomlos, scheiden jedoch das Bakterium mit dem Stuhl aus und tragen so zur Weiterverbreitung bei. Diagnostisch kann Vibrio cholerae im Stuhl von Infizierten nachgewiesen werden. Entscheidend bei der Behandlung ist der rasche und gezielte Ersatz des Wasser- und Mineralstoffverlustes, in schweren Fällen durch Infusionen.
Impfungen gegen Cholera sind seit 1977 nicht mehr gestzlich vorgeschrieben.
Abweichend davon kann ein Fehlen einer Cholera-Impfung im impfpass bei einreise über Land oder über die Häfen gelegentlich zu Einreiseschwierigkeiten führen. Gelegentlich kommt es vor, dass Reisende und Seeleute Atteste über Choleraimpfungen in bestimmten Häfen oder an Grenzübergängen vorlegen müssen.
Indikationen für die Choleraimpfung:
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Längere Aufenthalte in Endemiegebiten unter schlechten hygienischen Zuständen
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Reisende, bei denen durch Krankheit oder Behandlung ein Magensäuremangel vorliegt
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Medizinisches Personal, das mit Cholerapatienten arbeitet
Indikationen für die ETEC-Reisediarrhöeimpfung:
Die Indikation für die ETEC-Reisediarrhöeimpfung (Dukoral®) kann bei Reisenden bestehen, die in hochendemische Gebiete reisen und die meinen, das verminderte Risiko der Diarrhoe wiegt den Preis des Impfstoffes auf.
Dosis:
Insgesamt 2 Dosen (Dukoral®, WC/rBS) oral im Abstand von mehr als einer Woche zwischen den Impfungen. Auffrischimpfung mit einer Dosis nach 2 Jahren gibt einen Langzeitschutz gegen Cholera.
Kinder 2 bis 6 Jahre: 3 Dosen im Abstand von mehr als einer Woche zwischen den Impfungen. Auffrischung mit einer Dosis nach 6 Monaten gibt einen Langzeitschutz gegen Cholera. Mit einem Impfschutz von 85 % gegen Vibrio cholerae 01 in den ersten 6 Monaten nach der Impfung und von 60 % in den ersten 3 Jahren ist zu rechnen. Schutz vor Vibrio cholerae O 139 wird nicht erlangt. Die Impfung kann bei Schwangeren und Personen mit Immundefekt angewandt werden.
Wird der Impfstoff WC/rBS (Dukoral®) zum Schutz vor Reisediarrhöe angewandt, sind 2 Dosen im Abstand von mehr als einer Woche zwischen den Impfungen, sowohl für Erwachsenen als auch für Kinder ausreichend. Ein kurzzeitiger Schutz von drei Monaten vor ETEC-Reisediarrhöe in 60 % der Fälle oder Reisediarrhöe allgemein (25 %) ist zu erwarten.
Kontraindikationen:
Kinder unter einem Jahr. Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffes.
Eine durchgemachte Choleraerkrankung hinterlässt eine nur kurzzeitige Immunität gegenüber dem spezifischen Serotyp.
Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss auch den folgenden wichtigen Hinweis:
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.
Die Angaben sind
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zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
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immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt/Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
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trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Die Informationen können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.