Typhus



 
Beim Typhus abdominalis handelt es sich um eine Salmonelleninfektion durch Salmonella typhi. Sie wird über den Verzehr infizierter Nahrungsmittel, aber auch durch Schmierinfektionen bei Menschen im akutem Krankheitsstadium erworben.
 
Die Erkrankung kommt weltweit gehäuft in Entwicklungsländern vor. Das Infektionsrisiko für Reisende wird in Hochrisikogebieten auf 1 : 30.000 geschätzt. Das Risiko, an Typhus zu erkranken, ist angesichts der importierten Typhusinfektionen bei Reisen nach Südostasien und dem Indischen Subkontinent am größten.
 
Klinisches Bild
Die Inkubationszeit beträgt 1 - 3 Wochen. In der Folge kommt es zu allgemeinem Krankheitsgefühl und langsamen, stufenweisen Temperaturanstieg über 1 bis 2 Wochen auf Temperaturen bis 40 °C. Später treten eine Abnahme der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die Ausbildung von Hautflecken der Bauchhaut (nur bei 20 % der Erkrankten!), Verstopfung und Hustenreiz dazu. In der 2. bis 3. Krankheitswoche löst sich die Verstopfung, es folgen Durchfälle. Zu den wesentlichen Komplikationen gehören Hirnödem. Darmblutungen und -durchbruch sowie Entzündung der Bauchhaut, des Herzmuskels und der Gallenblase. Ohne Behandlung liegt die Sterblichkeit bei bis zu 15 %, mit Therapie bei 1 - 2 %.
 
Wie auch die Diagnosestellung, sollte die Behandlung des Typhus immer durch einen mit dieser Erkrankung erfahrenen Arzt erfolgen. Diverse Antibiotika sind erfolgreich zur Behandlung eingesetzt worden, unter anderem Ciprofloxacin und Ofloxazin. Das Risiko einer Infektion kann schon durch allgemeine hygienische Maßnahmen deutlich reduziert werden.
 
Impfindikationen
  • Reisen über längere Zeit in Endemiegebiete und/oder Aufenthalt in Dörfern, mit dem Risiko, verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel aufzunehmen.
  • Reisende, bei denen wegen Erkrankung oder Behandlung ein Mangel an Magensäure besteht
 
Schluckimpfung
1 Kapsel am Tag 1, 3 und 5 erzielt eine Immunität nach 10 Tagen. Zur Auffrischung nach einem Jahr werden erneut 3 Kapseln eingenommen.
 
Kontraindikationen
  • Oraler Typhus-Impfstoff darf nicht bei Personen mit Immundefekten, inklusive AIDS
  • Kindern unter 3 Jahren und
  • Schwangeren angewandt werden.
 
Hier sollte der parentale Impfstoff verwendet werden.
 
Injektion
0,5 ml in den Oberarmmuskel.
Die Injektion kann als gute Alternative zur Schluckimpfung angewandt werden. Diese Impfung schützt bis zu drei Jahren und hat eine länger schützende Wirkung und weniger unerwünschte Nebenwirkungen.
 

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Die Angaben sind

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt/Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Die Informationen können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
Autor: Remo Nemitz