Gelbfieber
Erreger und Ãœbertragung
Gelbfieberviren werden von Mensch zu Mensch oder von Affe zu Mensch durch Stechmücken (Aedes) übertragen. Die Aedesmücke sticht typischerweise während der Morgen- und Abenddämmerung. Deshalb ist zu diesen Zeitpunkten Mückenschutz (durch Balsam, Kleidung oder Moskitonetz) anzuraten. Die WHO geht von jährlich mindestens 200.000 neuen Fällen aus. Bislang ist nicht bekannt, weshalb die Krankheit nur in Afrika und Südamerika verbreitet ist, obwohl der Vedor (Aedes) auch in Südostasien vorkommt. Wie bei vielen Moskito-übertragenen Erkrankungen auch, hat sich Gelbfieber in den letzten Jahren ausgebreitet. Insgesamt geht die WHO von einer massiven Meldelücke mit bis zu 200fach höheren Fall- als Meldezahlen aus.
Klinische Manifestationen
Die Inkubationszeit liegt bei 3 bis 6 Tagen. In dieser Periode überträgt der Mensch den Virus auf Mücken (Aedes). Die Krankheit beginnt mit plötzlich einsetzendem Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerz, Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Nach einer kurzen besserung entwickeln sich bei 5 bis 20 % der Erkrankten ernsthafte Symptome in Form von Ikterus, Nierenversagen und inneren Blutungen. Die Sterberate variiert zwischen 5 und mehr als 50 % bei Epedemien.
Risiko für Reisende
Reisende sind in Ländern mit Endemieherden und während Epidemien gefährdet. Aus Abwesenheit von Gelbfieber-Fallmeldungen in einem Land kann nicht auf ein vernachlässigbares Risiko geschlossen werden. Die WHO empfiehlt die Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden in Länder, in denen Gelbfieber vorkommt oder der Virus vermutlich unter Primaten verbreitet ist. Diese Empfehlung gilt, unabhängig ob das entsprechende Land einen gültigen Impfnachweis bei der Einreise verlangt oder nicht. Tödliche Gelbfieberinfektionen bei Reisenden sind in den letzten Jahren im Amazonasgebiet, Venezuela und Westafrika vorgekommen.
Vorbeugung
Reisende sollten über Mückenschutzmaßnahmen informiert sein. Aedes ist vor allem während der Morgen- und Abendstunden aktiv. Jedoch stechen die Moskitos auch ausserhalb der Spitzenzeiten jederzeit, wenn sich die Gelegenheit bietet. Diese Verhalten ist verstärkt an wolkigen Tagen und im Schatten.
Indikationen für eine Impfung
Alle Reisenden in Länder mit potentiellen Gelbfieberrisiko sollten eine Impfung erhalten.
Die Impfung und das internationale Gelbfieberzertifikat
Eine Einzeldosis der Lebendvaccine gibt eine mindestens 10jährige Immunität in mehr als 95 % der Geimpften. Kombinationen mit anderen Lebendimpfungen (MMR, BCG) sind am selben Tag oder mit mindestens 4-wöchigen Abstand möglich. Totimpfstoffe können jederzeit und in beliebiger Menge mit der Gelbfieberimpfung kombiniert werden.
Zahlreiche Länder verlangen den Nachweis einer Gelbfieberimpfung bei direkter Einreise aus einem Endemiegebiet oder Aufenthalt in einem bis 6 Tage vor der Einreise. Ist eine Gelbfieberimpfung aus medizinischen Gründen kontraindiziert, kann eine entsprechende Bestätigung ausgestellt werden. Der Reisende sollte in diesem Fall über das Risiko aufgeklärt sein. Das Internationale Gelbfieberzertifikat ist ab dem 10. Tag bis 10 Jahre nach der impfung gültig.
Nebenwirkungen
An der Einstichstelle kann lokal eine Reaktion auftreten. Als leichte Nebenwirkungen der Gelbfieberimpfung können 5 bis 12 Tage danach Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen auftreten, die 2 bis 3 Tage anhalten. Weniger als 1 : 1 Million haben eine sofortige allergische Reaktion mit Urtikaria, Asthma oder Anaphylaxie, in der Regel bei vorbestehender Hühnereiweißallergie.
Schwere Komplikationen sind sehr selten. In seltenen Fällen kann es zu tödlichen Verläufen kommen. Daher sollte die Impfung nur dann verabreicht werden, wenn sie wirklich notwendig ist.
Aktuelle Daten lassen vermuten, daß Personen über 65 Jahre ein erhöhtes Risiko für schwere Nebenwirkungen haben.
Kontrindikationen
-
Kinder unter 6 Monaten
-
Schwangerschaft. Bisher wurden keine fötalen Schäden bei versehentlicher Impfung festgestellt, daher ist eine Gelbfieberimpfung keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch.
-
Hühnereiweißallergie
-
Schwere allergische Reaktionen bei füheren Gelbfieberimpfungen
-
Immunschwäche inkl. HIV-positive Personen mit zu wenig CD4-Zellen.
Eine durchgemachte Gelbfiebererkrankung hinterläßt eine lebenslange Immunität, doch kann bei Reisen in bestimmte Länder nach wie vor ein Impfnachweis verlangt werden.
Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss auch den folgenden wichtigen Hinweis:
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.
Die Angaben sind
-
zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
-
immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt/Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
-
trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Die Informationen können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.