Meningokokken-Meningitis



 

Meningokokken sind kapseltragende Bakterien und werden durch gesunde Träger mittels Tröpchen oder Kontakt übertragen. Das Krankheitsbild ist eine Meningitis mit oder ohne Sepsis. Die Erkrankung tritt in Deutschland häufig bei jungen Menschen unter 20 Jahren auf und hat in Deutschland bei ca. 5 % einen tödlichen Verlauf, meistens weil die Diagnose zu spät gestellt wird. Die Erkrankung gilt als sehr ansteckend. Das generelle Risiko an einer Meningokokkeninfektion zu erkranken, ist nicht bekannt. Es wird mit 0,4 / 100.000 / Monat Aufenthalt als sehr gering eingeschätzt. In Europa und Nordamerika wird die Erkrankung von 40 bis 70 % von Menigokokken der Gruppe B und zu 20 bis 40 % von Meningokokken der Gruppe C verursacht. In den Tropen geht das Infektionsrisiko von den Serogruppen A und C aus, seltener von den Serogruppen Y oder W135.

Afrikanische Meningokokkenepedemien sind in den letzten Jahren in Tansania, Kenia, Burundi, Äthiopien und Marokko augetreten. außerdem treten regelmäßig epedemien in Intervallen von ca. 10 jahren im sogenannten Meningitis-Gürtel Afrikas auf und bewegen sich von Ost nach West quer über Afrika südlich der Sahara (Sahel). Dieses Gebiet umfasst folgende Länder und Regionen: Äthiopien, Somalia, Sudan, Norduganda, Nordkenia, Tschad, die Zentralafrikanische Republik, Niger, Kamerun, Nigeria, Benin, Togo, Burkina Faso, Mali, Guinea, Liberia, Mauretanien, Senegal und Gambia.

Bei einem längerfristigem Aufenthalt in diesen endemischen Gebieten wird eine Impfung gegen Menigokokken angeraten. Insbesondere bei Kontakt mit vielen Einheimischen, Übernachtung in Schlafsälen oder unter einfachen Bedingungen und Reisen in Gebiete mit aktuellem Ausbruch von Meningitis.
 
Impfindikationen
  • Personen, die längere Zeit in engen Kontakt mit an Meningitis Erkrankten kommen
  • Personen, die in Gebiete mit soeben überstandener Meningitisepedemie reisen
  • Reisende in den afrikanischen Meningitisgürtel (Sahel) in der Trockenzeit und solche, die mit Einheimischen längere Zeit in Kontakt kommen
  • Personen, die splenektomiert sind und in endemisch oder epidemische Gebiete reisen
  • Pilgerreisende nach Mekka
Eine Immunität wird 10 Tage nach der einmaligen Impfung erreicht, die 3 bis 5 Jahre anhält. Generell sollte bei Erwachsenen die tetravalente Vakzine bevorzugt eingesetzt werden. Bei Pilgerreisen nach Mekka wird eine Meningokokkenimpfung (A + C + Y + W135) verlangt, die nicht älter als 2 Jahre sein darf und spätestens 10 Tage vor der Einreise erfolgt sein muss. Dies ist durch einen internationalen Impfausweis zu dokumentieren.
 
Die durchgemachte Meningokokkenerkrankung hinterlässt eine nur kurzzeitige Immunität, überwiegend gegenüber dem spezifischen Serotyp.
 

Bitte beachten Sie neben meinem generellen Haftungsausschluss auch den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind

  • zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
  • immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt/Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
  • trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Die Informationen können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
Autor: Remo Nemitz