Benin - Informationen für Ihre Reisen in Afrika



Benin

Benin
Bild von Ferdinand Reus

Das flächenmäßig kleine Benin kann mit einigen Superlativen aufwarten: seine Bewohner kontrollierten Ende des 17. Jahrhunderts den größten Sklavenhandel in Westafrika und im 20. Jahrhundert gehörte Benin zu den Ländern mit den häufigsten Putschen. Außerdem war Benin bis 1990 der einzige marxistische Staat auf dem westafrikanischen Festland.

Der Landesname bezieht sich auf das historische Reich Benin in Westafrika, allerdings gibt es keinen geographischen oder historischen Bezug. Der Name Benin steht jedoch für ein ruhmvolles afrikanisches Reich und ist auch eine Entscheidung gegen lokale Namen, deren Traditionen nur von einigen Völkern in Benin gepflegt werden.

Für Besucher ist Benin ein sehr geeignetes Ziel: Die schönen Palmenstrände im Süden und die Naturparks im Norden sind auf jeden Fall eine Reise wert. Besonders faszinierend sind die zahlreichen Völker im Land, deren lebendige Kulturen und Traditionen (u.a. Voodoo). Die alte Fon-Hauptstadt Abomey, die prächtigen Kunstobjekte aus Silber, Bronze, Zinn und Holz sowie die königlichen Wandteppiche sind erstklassige Sehenswürdigkeiten.

Besonders fortschrittlich zeigt sich Benin auch in Sachen Frauen- und Menschenrechte. So werden seit 2005 keine Mädchen und Frauen mehr beschnitten und dürfen auch offiziell nicht mehr an Beschneidungen teilnehmen. Vorangegangen war eine deutsche Initiative, die seit Jahren gegen dieses grausame Ritual angeht. Damit ist Benin die erste afrikanische Republik, die diesen Schritt gegangen ist.

Schon 2003 gab es das erste Gesetz gegen die Verstümmelung der weiblichen Genitalien. Dies war über Hunderte von Jahren eine Tradition in weiten Teilen Afrikas, doch auch hier erkennt man langsam die furchtbare Gewalt, die dahinter steht. Zur Feier 2005, bei der die deutschen Initiatoren anwesend waren, führten ehemalige Beschneiderinnen ihr furchtbares Werkzeug vor. Die unsterilen Schneiden und Klingen kosteten zahlreichen Mädchen das Leben und liessen Frauen schwer erkranken. Von den Schmerzen, an denen viele ein Leben lang leiden, ganz zu schweigen.

Autor: Remo Nemitz