Landkarte Topographie Äthiopien



 

 

 

 

 

 

 

Landkarte Relief Topographie Äthiopien
Die Landesnatur Äthiopiens wird beherrscht vom Hochlandcharakter. Wie eine Festung erhebt sich das Äthiopische Hochland, das sich auch klimatisch von den Nachbarregionen abhebt.
 
Der Block des Hochlandes hat die Gestalt eines Schmetterlings, dessen Flügel durch den Einbruch des Äthiopischen Grabens getrennt sind. Dieser ist die Fortsetzung des Grossen Ostafrikanischen Grabens. Er durchquert Äthiopien, von Steilhängen begleitet und mit Seen gefüllt, vom Turkanasee nach Nordosten. Hier erweitert er sich trichterförmig im Danakil-Senkungsland.
 
Das westlich des Grabens gelegene Hochland ist der Kernraum Äthiopiens. Atbara, Blauer Nil und andere Flüsse schneiden sich in tiefen Canons in das Hochland ein. Obwohl das Hochland bis über 4.000 m Höhe reicht, ist es nicht durch hochgebirgsartige Gipfel, sondern durch Hochflächen, tafelartige Erhebungen sowie einzelne Vulkankegel geprägt. Der östliche Teil des Hochlandes fällt allmählich nach Somalia ab. Zwischen dem Hochland und dem Danakil-Dreieck besteht ein Höhenunterschied von mehr als 3.000 m (Assalsee).
 
In der Landschaft Danakil mündet der aus dem Äthiopischen Graben fliessende Awash in den ablusslosen Abbe-See. Das Gebiet besteht zum Teil aus weiter Salzwüste mit Salzseen, Geysiren und aktiven Vulkanen. Es gehört zu den lebensfeindlichsten Gebieten der Erde.
 
Der Sockel des Hochlandes ist ein Massiv aus den gesteinen Gneis, Schiefer, Quarzit, die im Erdaltertum ein gebirge bildeten. Dieses ist aber im Erdmittelalter abgesunken und vom Meer überflutet worden. Aus dieser Zeit stammen die Sand- und Kalksteine, die dem Sockel aufliegen. Im Tertär hob sich das Land und der Ostafrikanische Graben brach auf. Der Graben des Roten Meeres trennt Afrika von Arabien. Durch diese Hebungen und Einbrüche ergossen sich vulkanische Gesteine (Basaltlava) über das Hochland. Vulkanausbrüche und erdbeben dauern, besonders im Danakil-Dreieck, bis in die Gegenwart an.

Die Böden des Hochlandes sind wegen ihrer vulkanischen Herkunft sehr fruchtbar. Alljährlich transportieren die Flüsse die fruchtbaren Bodenteilchen in die Nilländer. In scharfem Kontrast dazu stehen die lebensfeindlichen Salzwüsten des Danakil-Dreiecks. Die Savannenböden des südostens nehmen eine Zwischenstellung ein.

Autor: Remo Nemitz