Ägypten Geschichte
Vor dem 20. Jahrhundert
Mit den fruchtbaren Nilufern als die Quelle des wirtschaftlichen, sozialen, politischen und religiösen Lebens wurde in Ägypten der weltweit erste Nationalstaat und leistungsfähige Zivilisation geboren, wo die Schrift erfunden und die ersten monumentalen Steindenkmäler errichtet wurden. Vor etwa 5000 Jahre wurden die unabhängigen Staaten entlang des Nils unter Narmer vereint, woraus sich die erste Dynastie der Pharaonen entwickelte.
Die Pharaonen wurden als göttlich betracht und herrschten über eine stark geschichtete Gesellschaft. Die erste Pyramide wurde im 27. Jahrhundert v. Chr. gebaut, in den nächsten 500 Jahren wurden diese Monumente grösser und grösser. Die königliche Macht war während der 4. Dynastie auf dem Höhepunkt, als Khufu, Khafre und Mycerinus die Pyramiden von Gizeh errichten liessen. Während der 6. und 7. Dynastie verteilte sich die Macht stärker und kleine Fürstentümer begannen zu wachsen. Eine zweite Hauptstadt in Heracleopolis (in der Nähe der heutigen Bani Suwaif) wurde gegründet und stürzte in Ägypten in einen Bürgerkrieg.
Eine unabhängiges Reich entstand in Theben (das heutige Luxor) und unter Montuhotep II., Ägypten kam wieder unter die Kontrolle eines einzigen Pharao. Von 1550 bis 1069 v. Chr. erblühte das Neue Reich unter Herrschern wie Tuthmosis I, der erste Pharao, der im Tal der Könige begraben wurde, seiner Tochter Hatschepsut, eine der wenigen weiblichen ägyptischen Pharaonen sowie Tuthmosis III, der zu Ägyptens größten Eroberern zählte.
Amenophis IV. verzichtete auf das Priestertum und nahm den Titel Akhenaten zu Ehren von Aten, der Sonnenscheibe an und gründete eine neue Hauptstadt namens Akhetaten, die ausschließlich dem neuen Gott gewidmet wurde. Bald danach herrschten in Ägypten die Generäle: Ramses I, II und III, und Seti I. Sie bauten riesige Monumente und Tempel, aber nach ihrer Regentschaft fiel das Reich in Unordnung, so dass der mazedonische Eroberer Alexander der Große 331 v. Chr. die Herrschaft übernehemen und eine neue Hauptstadt gründen konnte.
Unter Ptolemaios I wurde Alexandria zu einer großen Stadt. Die Ptolemäer regierten Ägypten für 300 Jahre, aber ihre Herrschaft war überschattet von großen Rivalitäten unter den Adligen. Inzwischen begann sich das aufstrebende Römische Reich für Ägypten zu interessieren. Zwischen 51 und 48 v. Chr. wurde Ägypten von Ptolemaios XIII und seine Schwester Kleopatra VIII regiert. Julius Cäsar schickte seinen Rivalen Pompey aus Rom, um sie zu überwachen. Ptolemäus tötete Pompey und verbannte Kleopatra. Daraufhin marschierte Cäsar in Ägypten ein , setzte Ptolemaios ab, ernannte einen von Cleopatra's Brüdern, Ptolemaios XIV, zum Führer und wurde Kleopatras Liebhaber. 47 v. Chr. gebar Kleopatra Caesar's Sohn, zwei Jahre später liess sie ihren Bruder töten. Als Caesar im folgenden Jahr ermordet wurde, kam Marc Anton - einer der Führer im neuen Triumvirat - nach Ägypten und verliebte sich in Kleopatra. Der unzufriedene römische Senat sendete 10 Jahre später Octavian, um Marc Anton abzusetzen. Nach der Niederlage ihrer Seestreitkräfte in der Seeschlacht von Actium 31 v. Chr., begingen Mark Anton und Cleopatra Selbstmord. In der Folgezeit wurde Ägypten ein Teil des Römischen Reiches.
Als das Römische Reich unterging, fielen Nubier, Nordafrikaner und Persern ein. Bis 640 n.Chr., als die Araber kamen und den Islam verbreiteten, blieb Ägypten relativ stabil. Sie gründeten Fustat (auf dem Gebiet des heutigen Kairo) als Sitz einer instabilen Regierung, bis die Fatimiden die Macht übernahmen, und die wohlhabende Stadt Al-Qahira (Kairo) aufbauten.
Westeuropäischen Christen übernahmen einen Großteil des Imperiums während der Kreuzzüge im 11. Jahrhunderts, aber 1187 sandten die syrischstämmigen Seldschuken eine Armee nach Ägypten, Salah ad-Din (Saladin) befestigte Kairo und vertrieb die Kreuzfahrer aus Jerusalem. Salah ad-Din beschäftigte Mamelucken (türkische Söldner), allerdings endete dies im Sturz seiner Dynastie. Die Mamelucken regierten Ägypten für zweieinhalb Jahrhunderte bevor das Reich 1517 an die Türken fiel. Da die meisten der Mamlucken türkischer Abstammung waren, liessen die türkisch-osmanischen Sultane, mit Sitz in Konstantinopel, sie weitgehend unbehelligt, solange die Mamelucken ihre Steuern bezahlten. Dieser Zustand dauerte bis zur Invasion Napoleons im Jahr 1798, der 1801 durch die Briten verdrängt wurde. Diese wurden wiederum von Mohammed Ali, einem Leutnant im albanischen Kontingent der osmanischen Armee geschlagen. Said Pascha, Ali's Enkel, eröffnete 1869 den Suezkanal .
Neuere Geschichte
Eine hohe Staatsverschuldung machte es 1879 Briten und Franzosen möglich, erneut eine Herrschaft in Ägypten zu installieren, die Briten beendeten damit die Oberhoheit der Türkei über Ägypten. Während des Ersten Weltkrieges verbündete sich Ägypten mit den Alliierten, und kurze Zeit später erlaubten die Briten die Bildung einer nationalen politischen Partei - des Wafd. König Fuad wurde als Führer der konstitutionellen Monarchie gewählt und für die nächsten 30 Jahre stritten die Briten, die Monarchisten und die Wafdisten um die Macht. Die Arabische Liga wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von sieben arabischen Ländern, darunter Ägypten, gegründet. Der Weltkrieg hinterliess allerdings ein Trümmerfeld in Ägypten und die Niederlage gegen Israel 1948 liess das Chaos eskalieren. Im Jahr 1952 putschte eine Gruppe von Offizieren unter der Führung von Oberst Gamal Abdel Nasser. Briten und Franzosen fürchteten einen Kontrollverlust, es kam zur Invasion. Die USA und die Sowjetunion traten den Vereinten Nationen bei, sandten Friedenstruppen und bestanden darauf, dass die Invasoren Ägypten verlassen. Nasser wurde zum Helden, besonders unter Arabern.
Nasser versuchte, Ägypten, Syrien und Jemen zu vereinen, später in den 1950er Jahren auch mit dem Irak. Hierbei wurde die Arabische Einheit betont und Israel dämonisiert. Nach Monaten sich steigernder Spannungen zwischen Ägypten und Israel wurde der jüdische Staat am 5. Juni 1967 angegriffen. In diesem Sechs-Tage-Krieg zerstörte Israel die ägyptische Luftwaffe, eroberte den Sinai und schloss den Suezkanal.
Anwar Sadat, Nassers Vizepräsident, übernahm die Präsidentschaft von Nasser, als dieser 1970 starb und begann an der Verbesserung der Beziehungen mit dem Westen zu arbeiten. Am 6. Oktober 1973, dem jüdischen Feiertag Jom-Kippur, startete Ägypten einen Überraschungsangriff auf die israelischen Besatzer im Sinai. Ägyptens Armee verdrängte zunächst die viel besser bewaffneten Israelis, die anfängliche Gewinne wurden von Israel später aber wieder rückgängig gemacht. Das folgende Waffenstillstandsabkommen bevorteilte ägyptische Interessen. Im Jahr 1977 begann Sadat Friedensverhandlungen mit Israel, was 1978 zum Camp David-Abkommen führte. Israel stimmte einem Rückzug vom Sinai zu, wofür Ägypten Israel offiziell anerkannte. Viele in der arabischen Welt fühlten sich von Sadat betrogen, er wurde am 6. Oktober 1981 ermordet.
Husni Mubarak, Sadats Vizepräsident, wurde vereidigt und regiert seitdem das Land. Mubarak überraschte viele mit seiner Nahostpolitik, er arbeitete vor allem an der Verbesserung der Beziehungen zu Israel und anderen arabischen Staaten. Mit dem Anstieg des Fundamentalismus in der arabischen Welt, war Mubaraks Position oft gefährdet, er war das Ziel zahlreicher Anschlagsversuche. Mubarak schickte 35.000 Soldaten, um gegen den Irak im Golfkrieg zu kämpfen, und obwohl der Krieg als westliche imperialistische Invasion gegen Araber galt, hat sich Ägyptens Engagement bei der Verbesserung der Beziehungen zum Westen als sinnvoll erwiesen.
Im Jahr 1992 begannen islamische Fundamentalisten eine Kampagne der Einschüchterung und Gewalt gegen Touristen und ägyptische Sicherheitskräfte. Die Mitte der 1990er Jahre waren geprägt von Spannungen mit dem Sudan über die umstittene Halaib-Region, von schweren Überschwemmungen 1994 und einer Reihe von Konflikten mit Fundamentalisten, die in einem Mordanschlag auf Präsident Mubarak im Jahr 1995 gipfelten. 1997 schockierte das islamistische Massaker an mehr als 70 Menschen, die meisten von ihnen Touristen, Ägypten und veranlasste weltweit Tausende ihre Urlaubspläne zu ändern. Die Regierung verfolgt Islamisten seitdem mit noch grösserer Härte, wirtschaftliche und soziale Reformen werden allerdings durch eine schnell wachsende Bevölkerung, hohe Arbeitslosigkeit und zunehmende Armut untergraben.
Präsident Hosni Mubarak wurde 2005 für seine fünfte Amtszeit gewählt. Zwar gewann er mit grossem Vorsprung, allerdings wurden Vorwürfe laut, dass es bei der Wahl zu Unregelmäßigkeiten kam und die Polizei die Opposition benachteiligte. Dies hat dazu beigetragen, dass Ägypten bei weitem nicht als demokratisch wahrgenommen wird. 2005 und 2006 kam es zu mehreren Anschlägen auf Touristen im Sinai, wobei in der Regel davon ausgegangen werden kann, dass dies eher isolierte Ereignisse als eine anhaltende terroristische Kampagne und Ägypten nach wie vor ein relativ stabiles Land ist. Eine wachsende Sorge für die Zukunft ist die Nachfolge des alternden Präsidenten-er ernannte nie einen Vize-Präsidenten - und ob dieser Nachfolger die wirtschaftlichen Probleme Ägyptens lösen kann.
Mit den fruchtbaren Nilufern als die Quelle des wirtschaftlichen, sozialen, politischen und religiösen Lebens wurde in Ägypten der weltweit erste Nationalstaat und leistungsfähige Zivilisation geboren, wo die Schrift erfunden und die ersten monumentalen Steindenkmäler errichtet wurden. Vor etwa 5000 Jahre wurden die unabhängigen Staaten entlang des Nils unter Narmer vereint, woraus sich die erste Dynastie der Pharaonen entwickelte.
Die Pharaonen wurden als göttlich betracht und herrschten über eine stark geschichtete Gesellschaft. Die erste Pyramide wurde im 27. Jahrhundert v. Chr. gebaut, in den nächsten 500 Jahren wurden diese Monumente grösser und grösser. Die königliche Macht war während der 4. Dynastie auf dem Höhepunkt, als Khufu, Khafre und Mycerinus die Pyramiden von Gizeh errichten liessen. Während der 6. und 7. Dynastie verteilte sich die Macht stärker und kleine Fürstentümer begannen zu wachsen. Eine zweite Hauptstadt in Heracleopolis (in der Nähe der heutigen Bani Suwaif) wurde gegründet und stürzte in Ägypten in einen Bürgerkrieg.
Eine unabhängiges Reich entstand in Theben (das heutige Luxor) und unter Montuhotep II., Ägypten kam wieder unter die Kontrolle eines einzigen Pharao. Von 1550 bis 1069 v. Chr. erblühte das Neue Reich unter Herrschern wie Tuthmosis I, der erste Pharao, der im Tal der Könige begraben wurde, seiner Tochter Hatschepsut, eine der wenigen weiblichen ägyptischen Pharaonen sowie Tuthmosis III, der zu Ägyptens größten Eroberern zählte.
Amenophis IV. verzichtete auf das Priestertum und nahm den Titel Akhenaten zu Ehren von Aten, der Sonnenscheibe an und gründete eine neue Hauptstadt namens Akhetaten, die ausschließlich dem neuen Gott gewidmet wurde. Bald danach herrschten in Ägypten die Generäle: Ramses I, II und III, und Seti I. Sie bauten riesige Monumente und Tempel, aber nach ihrer Regentschaft fiel das Reich in Unordnung, so dass der mazedonische Eroberer Alexander der Große 331 v. Chr. die Herrschaft übernehemen und eine neue Hauptstadt gründen konnte.
Unter Ptolemaios I wurde Alexandria zu einer großen Stadt. Die Ptolemäer regierten Ägypten für 300 Jahre, aber ihre Herrschaft war überschattet von großen Rivalitäten unter den Adligen. Inzwischen begann sich das aufstrebende Römische Reich für Ägypten zu interessieren. Zwischen 51 und 48 v. Chr. wurde Ägypten von Ptolemaios XIII und seine Schwester Kleopatra VIII regiert. Julius Cäsar schickte seinen Rivalen Pompey aus Rom, um sie zu überwachen. Ptolemäus tötete Pompey und verbannte Kleopatra. Daraufhin marschierte Cäsar in Ägypten ein , setzte Ptolemaios ab, ernannte einen von Cleopatra's Brüdern, Ptolemaios XIV, zum Führer und wurde Kleopatras Liebhaber. 47 v. Chr. gebar Kleopatra Caesar's Sohn, zwei Jahre später liess sie ihren Bruder töten. Als Caesar im folgenden Jahr ermordet wurde, kam Marc Anton - einer der Führer im neuen Triumvirat - nach Ägypten und verliebte sich in Kleopatra. Der unzufriedene römische Senat sendete 10 Jahre später Octavian, um Marc Anton abzusetzen. Nach der Niederlage ihrer Seestreitkräfte in der Seeschlacht von Actium 31 v. Chr., begingen Mark Anton und Cleopatra Selbstmord. In der Folgezeit wurde Ägypten ein Teil des Römischen Reiches.
Als das Römische Reich unterging, fielen Nubier, Nordafrikaner und Persern ein. Bis 640 n.Chr., als die Araber kamen und den Islam verbreiteten, blieb Ägypten relativ stabil. Sie gründeten Fustat (auf dem Gebiet des heutigen Kairo) als Sitz einer instabilen Regierung, bis die Fatimiden die Macht übernahmen, und die wohlhabende Stadt Al-Qahira (Kairo) aufbauten.
Westeuropäischen Christen übernahmen einen Großteil des Imperiums während der Kreuzzüge im 11. Jahrhunderts, aber 1187 sandten die syrischstämmigen Seldschuken eine Armee nach Ägypten, Salah ad-Din (Saladin) befestigte Kairo und vertrieb die Kreuzfahrer aus Jerusalem. Salah ad-Din beschäftigte Mamelucken (türkische Söldner), allerdings endete dies im Sturz seiner Dynastie. Die Mamelucken regierten Ägypten für zweieinhalb Jahrhunderte bevor das Reich 1517 an die Türken fiel. Da die meisten der Mamlucken türkischer Abstammung waren, liessen die türkisch-osmanischen Sultane, mit Sitz in Konstantinopel, sie weitgehend unbehelligt, solange die Mamelucken ihre Steuern bezahlten. Dieser Zustand dauerte bis zur Invasion Napoleons im Jahr 1798, der 1801 durch die Briten verdrängt wurde. Diese wurden wiederum von Mohammed Ali, einem Leutnant im albanischen Kontingent der osmanischen Armee geschlagen. Said Pascha, Ali's Enkel, eröffnete 1869 den Suezkanal .
Neuere Geschichte
Eine hohe Staatsverschuldung machte es 1879 Briten und Franzosen möglich, erneut eine Herrschaft in Ägypten zu installieren, die Briten beendeten damit die Oberhoheit der Türkei über Ägypten. Während des Ersten Weltkrieges verbündete sich Ägypten mit den Alliierten, und kurze Zeit später erlaubten die Briten die Bildung einer nationalen politischen Partei - des Wafd. König Fuad wurde als Führer der konstitutionellen Monarchie gewählt und für die nächsten 30 Jahre stritten die Briten, die Monarchisten und die Wafdisten um die Macht. Die Arabische Liga wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von sieben arabischen Ländern, darunter Ägypten, gegründet. Der Weltkrieg hinterliess allerdings ein Trümmerfeld in Ägypten und die Niederlage gegen Israel 1948 liess das Chaos eskalieren. Im Jahr 1952 putschte eine Gruppe von Offizieren unter der Führung von Oberst Gamal Abdel Nasser. Briten und Franzosen fürchteten einen Kontrollverlust, es kam zur Invasion. Die USA und die Sowjetunion traten den Vereinten Nationen bei, sandten Friedenstruppen und bestanden darauf, dass die Invasoren Ägypten verlassen. Nasser wurde zum Helden, besonders unter Arabern.
Nasser versuchte, Ägypten, Syrien und Jemen zu vereinen, später in den 1950er Jahren auch mit dem Irak. Hierbei wurde die Arabische Einheit betont und Israel dämonisiert. Nach Monaten sich steigernder Spannungen zwischen Ägypten und Israel wurde der jüdische Staat am 5. Juni 1967 angegriffen. In diesem Sechs-Tage-Krieg zerstörte Israel die ägyptische Luftwaffe, eroberte den Sinai und schloss den Suezkanal.
Anwar Sadat, Nassers Vizepräsident, übernahm die Präsidentschaft von Nasser, als dieser 1970 starb und begann an der Verbesserung der Beziehungen mit dem Westen zu arbeiten. Am 6. Oktober 1973, dem jüdischen Feiertag Jom-Kippur, startete Ägypten einen Überraschungsangriff auf die israelischen Besatzer im Sinai. Ägyptens Armee verdrängte zunächst die viel besser bewaffneten Israelis, die anfängliche Gewinne wurden von Israel später aber wieder rückgängig gemacht. Das folgende Waffenstillstandsabkommen bevorteilte ägyptische Interessen. Im Jahr 1977 begann Sadat Friedensverhandlungen mit Israel, was 1978 zum Camp David-Abkommen führte. Israel stimmte einem Rückzug vom Sinai zu, wofür Ägypten Israel offiziell anerkannte. Viele in der arabischen Welt fühlten sich von Sadat betrogen, er wurde am 6. Oktober 1981 ermordet.
Husni Mubarak, Sadats Vizepräsident, wurde vereidigt und regiert seitdem das Land. Mubarak überraschte viele mit seiner Nahostpolitik, er arbeitete vor allem an der Verbesserung der Beziehungen zu Israel und anderen arabischen Staaten. Mit dem Anstieg des Fundamentalismus in der arabischen Welt, war Mubaraks Position oft gefährdet, er war das Ziel zahlreicher Anschlagsversuche. Mubarak schickte 35.000 Soldaten, um gegen den Irak im Golfkrieg zu kämpfen, und obwohl der Krieg als westliche imperialistische Invasion gegen Araber galt, hat sich Ägyptens Engagement bei der Verbesserung der Beziehungen zum Westen als sinnvoll erwiesen.
Im Jahr 1992 begannen islamische Fundamentalisten eine Kampagne der Einschüchterung und Gewalt gegen Touristen und ägyptische Sicherheitskräfte. Die Mitte der 1990er Jahre waren geprägt von Spannungen mit dem Sudan über die umstittene Halaib-Region, von schweren Überschwemmungen 1994 und einer Reihe von Konflikten mit Fundamentalisten, die in einem Mordanschlag auf Präsident Mubarak im Jahr 1995 gipfelten. 1997 schockierte das islamistische Massaker an mehr als 70 Menschen, die meisten von ihnen Touristen, Ägypten und veranlasste weltweit Tausende ihre Urlaubspläne zu ändern. Die Regierung verfolgt Islamisten seitdem mit noch grösserer Härte, wirtschaftliche und soziale Reformen werden allerdings durch eine schnell wachsende Bevölkerung, hohe Arbeitslosigkeit und zunehmende Armut untergraben.
Präsident Hosni Mubarak wurde 2005 für seine fünfte Amtszeit gewählt. Zwar gewann er mit grossem Vorsprung, allerdings wurden Vorwürfe laut, dass es bei der Wahl zu Unregelmäßigkeiten kam und die Polizei die Opposition benachteiligte. Dies hat dazu beigetragen, dass Ägypten bei weitem nicht als demokratisch wahrgenommen wird. 2005 und 2006 kam es zu mehreren Anschlägen auf Touristen im Sinai, wobei in der Regel davon ausgegangen werden kann, dass dies eher isolierte Ereignisse als eine anhaltende terroristische Kampagne und Ägypten nach wie vor ein relativ stabiles Land ist. Eine wachsende Sorge für die Zukunft ist die Nachfolge des alternden Präsidenten-er ernannte nie einen Vize-Präsidenten - und ob dieser Nachfolger die wirtschaftlichen Probleme Ägyptens lösen kann.