Sinai
Der Berg Sinai befindet sich auf der Sinai-Halbinsel und erreicht eine Höhe von 2.285 m. Auf Arabisch wird er Gabal Mūsā (Mosesberg) genannt.
Weg zum Gipfel
Die Straße führt bis zum Katharinenkloster am Fuße des Sinaiberges. Hier geht es nur noch zu Fuß oder mit dem Kamel weiter. Auf dem letzten, sehr steilen Streckenabschnitt Elija-Mulde (ca. 300 Höhenmeter vor dem Gipfel), soll sich Moses zeitweise versteckt haben. 750 in den Fels geschlagene Stufen führen von hier zum Gipfel, insgesamt müssen auf dem gesamten Aufstieg nahezu 4.000 Stufen passiert werden. Auf dem Gipfel angekommen, trifft man auf eine Moschee aus dem 12. Jahrhundert. Ausserdem steht hier die Kapelle der heiligen Dreifaltigkeit, sie wurde 1934 auf den Ruinen einer unter Kaiser Justinian I. im Jahre 532 erbauten Kapelle errichtet. Auf dem Gipfel kann im Winter Schnee fallen, daher sollte immer auf ausreichende Ausrüstung geachtet werden.
Der Berg Sinai wird von zahlreichen Pilgern und Touristen bevorzugt vor Tagesanbruch im Dunkeln bestiegen, um den Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu erleben.
Religiöse Bedeutung
Der Sinai wird vielfach als der Ort betrachtet, wo Gott sich offenbarte. Vor allem die Gabe der Zehn Gebote (2. Mose 34 u. ö.) steht für den Sinai. In Psalm 68,9 wird Gott nahezu mit dem Sinai identifiziert (hebräisch: zä Sinai, der (vom) Sinai). Der Berg Horeb, der ebenfalls als Ort der Gottesoffenbarung genannt wird, scheint mit dem Sinai identisch zu sein.
Geografische Lage
Die genaue Lage des biblischen Sinai kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Seit dem 4. Jahrhundert wurde der Berg Sinai im Dschebel Musa (Moseberg) identifiziert. Seitdem leben Mönche am Fuß des Dschebel Musa, hier wurde auch im 6. Jahrhundert das Katharinenkloster erbaut. Felsinschriften aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. beweisen jedoch, dass an diesem Platz ein Wallfahrtsheiligtum der Nabatäer lag.
Eine weiterer Ansatz will zeigen, dass der Berg Horeb/Sinai, wo laut der Bibel der Prophet Mose die Zehn Gebote empfing, der Berg Jabal Al Lawz in Saudi-Arabien sein soll. Diese Theorie stützt sich auf Bibelstellen wie 2. Mose 19,18 (Vulkanausbruch?), 5. Mose 33,2 und Richter 5,4-5, wo der Sinai in Parallele zum Gebirge Seïr erwähnt wird. Dieses Gebirge befindet sich im Südosten des Toten Meeres, also im Osten vom Golfes von Akaba.