Meknes (Marokko)



Eine Besonderheit unter den Königsstädten Marrokkos ist Meknes. Einzig unter Sultan Moulay Ismail Hauptstadt des Landes, wurden in Meknes nicht wie üblich die Prunkbauten durch nachfolgende Herrscher gezielt zerstört.
Der Umstand, das Moulay Ismail es dem französischen Sonnenkönig gleich tun wollte, ermöglicht es Besuchern der Stadt bis heute, die orientalische Baukunst und ihren Stil bis in die heutige Zeit weitestgehend zu bewundern.

Die Auswahl an historischen Sehenswürdigkeiten, die sich dem Auge des Betrachters bieten, ist im Vergleich zu anderen marrokkanischen Königsstädten groß und vielfältig. Das Stadttor Bab El Mansour begrüßt die Besucher der Stadt bereits mit wundervollen Mosaiken.
Hat man dieses passiert, gelangt man auf den El Hedim, dem ehemaligen Gerichtsplatz, auf welchem man heute noch ursprüngliche Marktstände, die so genannten Souks besuchen kann. Von hier aus gelangt man ebenfalls zum Dar Jamai, dem Museum für marrokkanische Volkskunst, einem ehemaligen Wesirspalast.

Um diese prachtvolle Stadt zu errichten war Moulay Ismail bereit, große Opfer in Kauf zu nehmen: Rund 30.000 Sklaven waren involviert, die 40 km lange Stadtmauer, die zahlreichen Paläste und Gärten sowie das heute noch zu besichtigende Mausoleum des Sultans zu errichten. Bereits um das 1. Jahrhundert n. Chr. Durch das Volk der Meknassa gegründet, brachte erst Moulay Ismail Meknes um das 17. Jahrhundert herum zur Blüte.

Die fruchtbare Ebene ermöglichte hier Landwirtschaft und der strategische Standort am Fuß des mittleren Atlasgebirges schien dem Sultan geeignet, sein Land von hier aus zu regieren.
Die Ausmaße der Blütezeit lassen die riesigen Getreidespeicher (Heri dal el Ma) ebenso erahnen, wie die Stallungen des Sultans, in denen rund 12.000 Tieren Platz zur Verfügung stand. Und wo ausreichend Nahrung vorhanden ist, lassen auch die Handwerker nicht lange auf sich warten.
Zahlreiche Kunsthandwerke vom Töpfer über den Sattler, Schmuckhersteller, Korbflechter und viele mehr sind bis heute in Meknes zu Hause. Meknes bietet Touristen umfangreiche Einblicke in die orientalische Kultur.

Die Hotels in Meknes bieten neben Entspannung und Abenteuer Orient eine Vielzahl kulinarischer Besonderheiten aus der regionalen Küche. Traditionalität steht hier zu keiner Zeit im Widerspruch zu modernem Komfort, während der Gast die landestypische Gastfreundschaft erfahren kann.
Autor: Remo Nemitz