Erfoud in Marokko



Erfoud

Bei Erfoud handelt es sich um eine Stadt am Rande der Sahara im Osten von Marokko. Erfoud besitzt ungefähr 27038 Einwohner und liegt im Bezirk Erg Chebbi.
Die marokkanische Stadt wurde sehr gerne von verschiedenen Filmen als Kulissenstadt genutzt. Darunter sind Kassenschlager, wie Marschier oder Stirb, Die Mumie oder Prince of Persia: Der Sand der Zeit.

Der Grundstein für die Entstehung Erfouds wurde im Jahre 1917 gelegt, als die Franzosen hier eine Militärbasis errichteten, um die starken und freiheitsliebenden Berber unter Kontrolle zu halten.
Sogar heute noch besitzt Erfouds eine wichtige strategische Lage, schon alleine durch die Grenznähe zu Algerien. Daher befindet sich in der Stadt immer noch eine starke Garnison.

Die Lederwaren der Stadt sind unter dem Namen Filali-Leder bekannt. Sie sind ein heiß begehrtes Mitbringsel von Touristen. Doch nicht nur Urlauber vor Ort sind von dem einheimischen Produkt begeistert. Die Lederwaren haben einen weltweiten Bekanntheitsgrad.

Sehenswürdigkeiten
Nahe der Stadt befindet sich die Katoua Formation. Diese ist reich an Fossilien, vor allem Trilobiten. Hier werden häufig Trilobit Flexicalymene Ouzregui in Gesteinsbrocken gefunden. Diese werden an internationale Gesteinshändler und Touristen verkauft.
Erfoud ist der ideale Ausgangspunkt, um Ausflüge in die Wüste zu unternehmen. Die interessantesten Gebiete sind das Ziz Tal, die Dünen von Merzouga und Erg-Cebbi, ein Dünengebiet mit den höchsten Sanddünen Marokkos. Sie erreichen eine Höhe von bis zu hundert Metern.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Nähe Erfouds ist Rissani. Bei Rissani handelt es sich um eine antike Handelsstadt, die der Wüstensand schon bald zurückerobert hat. In Rissani befindet sich das Mausoleum des Begründers der Alaouiten-Dynastie. Rissani ist für die marokkanische Geschichte von großer Bedeutung, da die Stadt als Wiege der Alaouiten gilt.

Ebenfalls einen Besuch wert sind die Ruinen der berühmten Handelsstadt Sijilmassa. Die ehemalige Hauptstadt des Bezirks Tafilalet kontrollierte den Handel zwischen dem Mittelmeer und Timbuktu. Das hatte zur Folge, dass in der Stadt Reichtum herrschte. Auf dem Markt der Stadt wurden Produkte aus dem Mittelmeerraum gegen Sklaven, Gold, Straußenfedern oder Elfenbein gehandelt. Ihre Blütezeit erlebte die verlorene Stadt zwischen dem elften und fünfzehnten Jahrhundert. Heute noch kann man an den Überresten den Glanz der vergangenen Zeiten erkennen. Während des siebzehnten Jahrhunderts verlor Sijilmassa immer mehr an Bedeutung und wurde von der Wüste verschluckt.
Autor: Remo Nemitz