Landkarte Topographie Marokko



 

 

 

 

Marokko, Landkarte, Relief, Topographie
 
Die Landesnatur Marokkos wird geprägt von den Atlasketten und den umgebenden Meeren, die das Klima beeinflussen. Die Gebirgszüge trennen zwei zum Meer orientierte Landesteile von einem zur Wüste hin orientierten Gebiet.
 
Parallel zum Mittelmeer verläuft das Rif-Gebirge (höchster Berg 2.465 m), das sich auf spanischer Seite in der Sierra Nevada fortsetzt. Die Küste ist steil, zerklüftet und buchtenreich. Im Osten ist das Er-Rif durch das Becken des Wadi (Flusstal) Moulouya unterbrochen. Das Rif-Vorland im Westen reicht bis an den Atlantik.
 
Zwischen dem Rif und den Atlasketten liegt das Atlantische Marokko. Küstenebenen und buchtenreiche Tiefländer bilden die sogenannte Küstenmeseta. Die bedeutendste Ebene ist die des Sebou-Flusses. Sie wird im Osten von der Taza-Schwelle abgeschlossen. Hier, an der Pforte von Taza, stossen Rif und Mittlerer Atlas zusammen.
 
Der grösste Teil des atlantischen Marokko wird von der zentralen Meseta eingenommen., die sich in mehrere von Flüssen zerschnittenen Hochländer gliedert.
 
Die Atlasketten verlaufen in Südwest-Nordost-Richtung. Der Mittlere Atlas beginnt an der Pforte von Taza und trifft etwa 100 km östlich von Marrakesch auf den Hohen Atlas. Der Hohe Atlas ist ein mächtiger 700 km langer Gebirgszug; höchster Gipfel ist der Djebel Toubkal (4.165 m) Die Bergmauer trennt das atlantische vom saharischen Marokko.
 
Im Süden sind die Gebirge des Antiatlas und des Djebel Sarho vorgelagert. Hier beginnt die Marokkanische Sahara: Oasengebiete gliedern weite Felswüsten-Hochflächen (Südmarokkanische Ha,adas).
 
Nach Westen öffnet sich zwischen Hohem Atlas und Antiatlas die Sousebene zum Atlantik. Im Osten, wo Mittlerer und Hoher Atlas auseinandertreten, hat Marokko mit dem Ostmarokkanischen Hochplateau Anteil am Hochland der Schotts.
 
Die Atlas-Ketten, das Rückgrat Marokkos, sind das Ergebnis der Auffaltung im Tertiär. Die Ketten hängen mit den europäischen und asiatischen Faltengebirgen (z.B. Alpen) zusammen, die zur gleichen Zeit entstanden sind. Während des Erdmittelalters fanden im Ur-Mittelmeer Ablagerungen statt, die nun zusammengepresst und aufgefaltet wurden. Als Widerlager und Prellböcke dienten die Massive des sogenannten Afrikanischen Sockels. Dies sind sehr alte, angetragene Gebirge, die bis in den Süden afrikas reichen. Antiatlas und Djebel Sarho sind aufgebogene Ränder des alten Sockels. Vielfach wurden Teile der alten Massive, z.B. in der Zentralen Meseta und anderen Hochländern. Sie bestehen im Untergrund aus kristallinen Gesteinen, wie Grantit, Gneis oder Schiefer. Im Rif überwiegen Kalke des Erdmittelalters, während im Hohen Atlas auch ältere Gesteine in die Faltung einbezogen wurden. Im Gefolge der Hebungen, Faltungen und Einbrüche kam es auch zu Vulkanismus. Die Bewegungen in der Erdkruste sind hier noch nicht zum Abschluss gekommen.
Autor: Remo Nemitz